Ich war gerade bei google-Earth und habe mir Frechen stark vergrößert angesehen, einfach um mich an eine Zeit zu erinnern, die schwerer war als die jetzige.
Alket baut echt nur Scheiße. Es war einfach nur krass heute. Heute hat sie wieder eine Kollegin aus der Fahrgemeinschaft geworfen. Sie hat mich gefragt ob ich sie mitnehmen könne. Ich habe ihr einen Vogel gezeigt.
Genug davon. Es wird wohl ewig so weitergehen. Könnte sie doch verschwinden.
Wie gesagt, ich habe mir gerade virtuell Frechen von oben angesehen und den kleinen „Billig-Laden“ in dem ich mal Leiharbeiterin war.
Es war damals eine Horrorzeit, viel schlimmer als jetzt - im Januar 2006
Es war in den ersten drei Monaten, nachdem ich zuhause ausgezogen war und an starken Angstattacken und Depressionen litt. Und in einer Zeit in der ich glaubte, alles würde schief gehen.
(Sie hier:
http://www.diary.borderline-netzwerk.in ... 99&start=0 meine Vorgeschichte)
Ich weiß noch genau, wie damals im Januar 2006 gegen die Depressionen kämpfen wollte, mit Literatur und allem, und sie sich stattdessen immer mehr verstärkten.
In der ersten Januarwoche hatte ich noch einen Einsatz in der Mönchengladbacher Druckerei, in der ich mich nicht besonders fühlte. Wenn ich mittags heimkam, lag ich danach manchmal stundenlang auf dem Bett und heulte. An manchen Tagen sah es mal aus, als würde es wieder besser werden, aber das meinte ich auch nur.
Dann wurde ich freitags in der Druckerei abbestellt, musste zwar samstags noch kommen, erfuhr aber bereits wo ich am Montag meinen neuen Einsatz hatte: in Frechen, gut 70 km weiter weg. Das durfte doch nicht wahr sein. Danach lag ich wieder stundenlang auf dem Bett und heulte weil alles schief ging.
Den Samstag bekam ich noch gut herum, am Sonntag schöpfte ich neuen Mut. Und am Montag kam es knüppeldick: es war ein schmutziger Billigladen mit einer cholerischen Chefin, zu dem ich mit zwei anderen Leiharbeitern geschickt wurde. Wir mussten wirklich die untersten Arbeiten machen und 10-11 Stunden arbeiten. Inklusive Samstag natürlich.
Nun war ich wirklich am Ende. Während ich Wühltische aufräumte, kam mir mein Leben nur noch sinnlos vor. So viel hatte ich mir erhofft vom Auszug von zuhause.