Tagebücher

Was beschwere ich mich? Ich könnte gleich bei Pro Work Claudine sehen.

Heute gucke ich in der ersten Pause auf mein Handy und da ist eine Nachricht von der Trainerin, dass das Fußballtraining mal wieder ausfällt. Was solls, dann mache ich mir eben so einen schönen Nachmittag, kann mir so richtig Zeit lassen. Erst zu Pro Work, danach noch im Garten liegen.

Julchen war wohl schon Dienstag verschwunden, sonst hätte ich sie hier im Haus sicher noch gesehen.

Julchen mag ihren Kakao nicht

Ich darf mir aber da keine zu großen Hoffnungen machen und ich werde auch sicher nicht die drei Wochen mit Warten verbringen.
Bei Julchen ist das so eine Sache. Ihre Heimat ist Berlin. Sie wollte noch 3 Jahre hier in MG leben. Aber wer weiß, ob sie nicht in den drei Wochen jemanden kennen lernt und dann ganz da bleibt.

Noch 6 Wochen. Dann bin ich schon fast auf dem Weg zum Flughafen. Vorher werde ich noch mit meiner Oma zusammen Kaffee trinken. Ich habe ihr Dienstag davon erzählt, dass ich wieder nach Kenia fliege. Sie hat sich voll für mich gefreut.
Dieses mal war es genau umgekehrt. Normalerweise macht meine Oma sich immer voll die Sorgen und mein Vater ist voll der lockere. Nur dieses mal war es genau umgekehrt, als ich von meiner Last-Minute Buchung berichtete.

Die letzte Woche ist geschmolzen wie nichts. Wenn die restlichen 6 jetzt auch noch so umgehen…
Letzten Sonntagabend war ich mit den Fußballmädels in Düsseldorf auf der Wiesenkirmes. Von der Rheinknie-Brücke konnte ich das Blitzen des Towers vom Flughafen sehen.

Ich freue mich schon so auf Afrika. Ich kann noch umbuchen und jemanden mitnehmen. Es wäre schön, wenn ich Dana mitnehmen könnte.

Es war heute ein sehr feuchtschwüler Tag. Heute waren alle irgendwie mies drauf. Und hier drin ist die Luft so stickig.
Ich glaube Claudine mag mich nicht. Ich habe sie Freitag im Netzwerk angeklickt, sie hat noch nicht zurückgeklickt.
Überhaupt ist sie in letzter Zeit etwas komisch. Entweder ist sie zu allen anderen so oder ich bin das Problem.
Und Julchen ist überhaupt nicht zu erreichen. So als sei sie von Internet oder Handy abgekappt.

Es ist immer schön, wenn man sich zu jemanden hingezogen fühlt und schöne Stunden miteinander verbringen kann. Nur verliebte Augen sehen Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Julchens Verhalten kann auch viele andere Gründe haben. Eben dass ich ihr symphatisch bin und sie auch gerne die Zeit mit mir verbringt. Mit erwiderten Gefühlen muss es nichts zu tun haben.

Mir macht die Luft hier drin zu schaffen. Und nun mache ich mir auch noch Gedanken, ob Claudine mich nicht leiden kann. Ich habe Freitagabend wieder im Netzwerk herumgestöbert, ob ich noch Bekannte finde, die sich angemeldet haben. Darunter war auch Claudine. Sie haben mir alle zurückgeklickt, außer Claudine.
Aber ich habe eh das Gefühl, sie mag mich nicht.

Die beiden sind die Frauen, die zur Zeit in meinem Kopf sind. Habe ich ab und zu mal erotische Träume, dann hat die Frau darin Claudines Aussehen, Claudines große Stature.

Kann man "verlieben" verhindern?
schwer, wenn es ein schleichender Prozess ist. Unterschwellig passiert.
Bei Julchen war am Anfang noch nichts, dann nur sehr wenig. Und als wir zusammen das EM-Endspiel guckten, fühlte ich sehr zu ihr hingezogen....

Hat wieder jemand zurückgeklickt, nur Claudine will wohl nicht.

Ich habe eigentlich keinen Grund, dass es mir schlecht gehen sollte. Nur fühle ich mich etwas komisch. Irgendwie so, als wenn jeden Moment etwas passiert. So unruhig.
Das Gefühl hat zu dem Zeitpunkt eingesetzt, wo Julchen nach Berlin gereist ist.
Ein wenig vermisse ich sie und es ist das Gefühl, dass sie schon jemanden hat. Auch wenn sie sagt, sie sei solo. Im Netzwerk habe ich etwas eindeutige Fotos gefunden, auch wenn sie steinalt sind.

Claudines Seite könnte ich richtig sehen, wenn sie zurückgeklickt hätte. Aber wenn sie mich eh nicht mag, dann geht mich die Seite nichts an.

http://img.photobucket.com/albums/v467/ ... laudia.jpg
Claudine

Aber meine Kollegin Nicole war auf meiner Seite. Unter falschem Pseudonym ist sie jetzt angemeldet. Nur war sie so doof und hat ihr Foto drin gelassen, dass ich sie erkannt habe. Erkennen kann sie meine Seite aber eh nicht, weil wir nicht vernetzt sind.

Was bin ich nur unruhig und nervös? Julchen kann doch nicht der Grund sein… Und außerdem kann ich doch jetzt nicht noch 2 Wochen lang leichte Sehnsucht haben. Und ob sie dann überhaupt wiederkommt…

Heute als ich bei Schuhmacher rauskam, stand da Sabine mit ihrem Baby. Und ich erfuhr, welche Gerüchte über Hela Rodriguez noch im Umlauf gewesen waren: sie sei von Pro Work weg, weil sie sehr krank war. Angeblich sterbenskrank und nun sei sie so fett geworden, weil sie Kortison nehmen muss.
Ich berichtigte. Hela sei topfit, immerhin würden wir privat etwas verkehren. Sabine glaubte das nicht, aber es war mir egal.

Ich glaube, Julchen ist nicht das Problem, dass ich mich komisch fühlte. Meine Oma ist das Problem. Denn sie ist am selben Tag nach Bayern in Urlaub gefahren, wie Julchen nach Berlin.
Immer wenn meine Oma bis jetzt weggefahren war, sei es in Urlaub oder Krankenhaus oder Kur, da war mir komisch.

Ich habe wieder so dieses Gefühl gleich passiert was.

Noch drei Stunden bis zum Training und ich habe keine richtige Lust, weil ich gerne mümmeln würde. Bin immer aus anderen Gründen nicht wirklich dazu gekommen.

Es wird noch eine anstrengende Zeit bis zum Urlaub. Erstmal der Hinrundenbeginn Saison 2008/09, nächste Woche Pokalturnier. Extra Training.
Ich dachte schon heute morgen, es würde mal ein Regentag. Aber ausgerechnet jetzt muss die Sonne rauskommen. Spielt aber alles keine Rolle. Auch bei Hagel und Schneesturm würde Training gemacht werden.

Ich habe immer das Gefühl, es passiert irgendwas.
Ich male mir zum Beispiel aus, wie ich morgen im Garten sitze und frühstücke, und da aufeinmal Schritte auf der Kellertreppe höre. Da steht auf einmal Julchen und strahlt, gibt mir ein Küsschen rechts und links….
Das wäre schön, doch in drei Wochen kommt es möglicherweise anders. Dass sie keine Notiz mehr von mir nimmt.
Sie ist einfach im falschen Stadium des Kennenlernens abgehauen. Und macht man wirklich mitten im Sommer ein Praktikum? Ich kenne mich da nicht so aus, wie das mit Hochschule etc abläuft.

Doch muss ich nun mal damit rechnen, dass sie jemanden kennen lernt in den drei Wochen. Sie wird dort an den Wochenenden ordentlich auf Partys gehen usw.

Vorsicht vor Gefühlen.
Wenn man verliebt ist, kann ein Flirt auch das blumengeschmückte Tor zur Hölle sein. Wenn man richtig heftig in jemanden verliebt ist, aber der jenige nur flirten möchte, nichts weiter!
So habe ich das im Sommer 2005 mit Jacqueline erlebt. Ich arbeitete da schon länger ehrenamtlich im Altenheim. Oft auch mit J. zusammen und empfand schon länger etwas für sie.
Dann nach dem Altenheimfest im Juni 2005 knutschten wir auf einer versteckten Bank miteinander. Dann fuhr Jacqueline irgendwann nachhause.
Am nächsten Morgen schickte ich ihr eine sms „na, ausgeschlafen?“ Als ich keine Antwort bekam, war mir am Abend des Tages bereits klar: für sie ist die Sache nach dem gestrigen Abend abgeschlossen.
Ihr Verhalten bestätigte dieses auch.

Ich bin aufgeregt, denn Katja kommt gleich.
2003 haben wir oft zusammen rumgehangen. Jetzt sind wir übers Netzwerk wieder in Kontakt gekommen. Ich muss dann mal schnell zum Hauptbahnhof laufen, um sie abzuholen. Sie hat mir gerade gesimst, sie säße bereits im Zug. Gestern haben wir spontan unser Treffen beschlossen.
Schönes Wetter ist auch, da können wir uns im Garten breit machen.
Ich gehe dann mal schnell zum Bahnhof.

Wir haben einen netten Tag verbracht. Es war so wie im Sommer 2003, nur dass wir eben jetzt in meiner Wohnung und in dem großen Garten gehockt haben, statt in meinem Zimmer und auf dem Balkon, in Heinsberg.
Auf dem Rückweg vom Bahnhof habe ich noch Klamotten gekauft. Jedes Teil 5 Euro, aber echt chic.
Es war heute wie vor 5 Jahren, nur dass Katja inzwischen Mutter ist. Sie ist gebunden, und ich merke, wie froh ich doch über meine Unabhängigkeit bin.

Aber nun was anders. Julchen scheint mich aus ihren Gedanken gestrichen zu haben. Es ist so ein Gefühl. Eben als ich im Netzwerk drin war…..

Für einen selber ist die eigene Verliebtheit oft spannend. Für die anderen sind Liebeskisten anderer Menschen eher langweilig. Deswegen ruhig überspringen, denn ich werde wieder von Julchen schreiben.
Seit den zwei Wochen, wo sie weg ist, kommen bei mir die Fantasien. Was sie wohl über mich denkt, wie sie für mich empfindet. Da schwanke ich stark zwischen ja und nein. Aber noch ist sie keine 2 Wochen weg, ich habe sie nur 2 Wochen lang nicht gesehen.
Als ich heute im Garten frühstückte, hörte ich Schritte im Hof. Natürlich konnte sie es nicht sein. Wenn sie gestern Abend in Berlin erst eine Grillparty gemacht hat kann sie heute schon schlecht wieder in MG sein.
Nein, die Tochter vom Vermieter zieht unter mir ein. Die dicken Wände hier im Haus sind ja super, aber die Decken zu hellhörig. Wenn sie nicht bei geringem Lärm bei Papa petzen geht, ist mir das egal, wer da einzieht. Und ich werde mir nicht angewöhnen, auf Socken durch die Wohnung zu schleichen.

Ich kann heute nichts essen, und fühle mich deswegen etwas nervös. Heute hat meine Lieblingswurst geschmeckt wie eine alte Schuhsohle.

Ich bin wieder etwas nervös heute. Habe auch kaum was gegessen. Auf meinen Broten war leider die Wurst schlecht geworden, dass ich sie wegschmeißen musste.

Ach mann, ich wollte doch vor dem Urlaub keinen Ärger mehr haben. Aber es ist bei Julchen wie ich gedacht habe, dass sie mich offenbar vergessen hat.

Es ist ja auch kein wirklicher Ärger. Nur fühlt es sich so ätzend an. Ich habe es eben wieder erkannt, als ich im Netzwerk drin war.

Ich muss zu Pro Work. Die Claudine ist in Urlaub geflogen, soweit ich weiß, deswegen kann sie im Netzwerk nicht zurückklicken…..

Die Frau die da bei Pro Work rumwuselte hatte aber voll die Ähnlichkeit mit Claudine und hörte auch auf den Namen. Nur die zu kurzen Haare sind anders....

Heute war auch kein schlechter Tag gewesen. Ich dachte wieder mal richtig gerne an heute in einem Monat. Es ist aber noch nicht fest, ob Dana mitkommen kann.
Ich habe es mir heute richtig gemütlich gemacht und nach draußen in den blauen Himmel geschaut. Seit ich den Urlaub gebucht habe, ist die Zeit richtig schnell umgegangen.
Gerade das Blau des Himmels erinnerte mich daran, wie ich bald im Flugzeug sitze. Ich stand auf und legte „Living in perfect Harmony“ von Paul McCartney ein.

Nein, blau werde ich wohl nicht sehen, da ich wieder über Nacht hinfliegen werde.

Heute habe ich von Hela die Urlaubsfotos von Spanien gesehen. Hela ist sexy auf den Fotos, aber mich hat an ihr nichts mehr gereizt.

Eben war ich noch mal im Netzwerk, da hat Katja sich gemeldet. Am 30. August wollen wir in Bergisch-Gladbach noch etwas zusammen machen. Nochmal in diesen verwunschenen Wald im bergischen Land gehen, wo wir 2003 drin waren und uns auf einer Bank sehr lange unterhalten haben.

Der böse Mob.

Da fürchte ich mich doch ein wenig vor. Dass nochmal Mobbing entstehen könnte. Ich habe noch mal darüber nachgedacht, eben beim Duschen.
Das Fatale ist am Mobbing, dass es auf unterschwellige Weise entsteht. Die Anfänge liegen im Verborgenen.
Hinter deinem Rücken hat der Mobber längst angefangen, ohne dass du was davon merkst. Du wunderst dich auf einmal, dass vereinzelt Kolleginnen nicht mehr zurückgrüßen, über böse Blicke, oder dass du zunehmend wie Luft behandelt wirst. Dann ist wieder einige Tage lang alles ganz normal oder sogar ausgesprochen nett, bis kurze Zeit später wieder diese dicke Glaswand da ist, die ich zunehmend von den Kollegen trennt.
Noch ist es das subtile Stadium.
Doch die Angriffe sind bald nicht mehr zu übersehen. Entweder steigern sich einzelne Frechheiten, Sticheleien und Lustigmachen etc. zu richtigem Terror, oder es eskaliert regelrecht und wird zu Psychoterror…..

Oder zu Anfang weist jemand dich darauf hin, dass voll über dich geredet wird oder dass da jemand Lügen über dich in die Welt setzt.

Wenn ich mir das bildlich vorstelle, dann ist es so wie mit dieser Pausenhalle, von der ich erzählt habe. (Wo ich mich als Kind so erschrocken habe)
Du stehst in der Mitte, bist von vermeintlich sicheren Mauern umgeben. Doch von außen wird bereits eine Wand aufgebrochen. Innen drin merkst du noch nichts, du kannst es nicht sehen.
Nur wunderst du dich über den immer lauter werdenden Lärm, der aufeinmal da ist, doch sehen kannst du wie gesagt nichts.
(Der Mobber ist dieser Meißel, der die sichere Wand aufreist)
Dann bricht der Meißel durch die sichere Mauer, die Mauer bricht ein.. Jetzt sehe ich, was den Lärm verursacht hat.

Oder der Betreuer kommt vorher in die Halle und holt mich da raus und ich kann von außen sehen was Lärm macht. (Jemand weißt mich auf die Lügen über mich hin) und ich kann vielleicht noch hingehen, und den Arbeiter mit der Meißel stoppen, wenn die schützende Mauer noch nicht zu weit beschädigt ist.

Es muss nicht gerade eine Pausenhalle von der Realschule sein. Aber ein sicherer Bau.

Die Wände stellen das gute Arbeitsumfeld da und den guten Kontakt zu Kollegen. Der Meißel ist der Mobber, der deine Wände einreißen will. Der Mobber hat erreicht was er will, wenn er durch die Mauer durch ist. Die miteinstürzende Wand sind die Kollegen, die er erfolgreich auf seine seite gezogen hat……

Jetzt bin ich müde, gute Nacht

Ich konnte letzte Nacht lange nicht einschlafen. Ich habe vor dem Fußballtraining ein paar Stunden geschlafen, doch das war mehr schwitzen als Schlafen.

Irgendwann stand ich dann wieder auf und nahm was zu lesen. Und ich schaute noch mal die Fotos von Julchen durch. Ich entdeckte wieder ein Foto, wo sie mit einem Mann drauf ist. „mein kleiner Marki“ stand darunter. Die beiden küssten sich. Das Foto ist gerade mal von Herbst 2007. Noch nicht alt und ich denke ich weiß jetzt bescheid was Sache ist.
Als ich wieder im Bett lag, bin ich doch feste eingeschlafen und glaubte heute Morgen, ich hätte das nur geträumt.

Gestern hat Stefan den Garten auf Hochglanz gebracht. Er fühlt sich wohl einsam, so alleine in der WG ohne Julchen und Steffi. Gerne hätte ich geholfen, aber ich musste ja zum Fußballtraining.

Bei Schuhmacher ist mir langsam wieder eingefallen, was ich letzte Nacht geträumt habe. Die WG von neben an und die vom 2. Stock wären bei mir zum Kochabend eingeladen. Stefan und Steffi traten ein und die anderen drei von oben und hatten Sachen wie Basilikum und Parmesan mit.
Ich wunderte mich wo Julchen ist. Dabei war sie schon in meiner Küche und hantierte da herum, als würde sie sich da bestens auskennen. Holte Sieb, Messbecher und Töpfe aus meinen Schränken. Später hielt sie mir eine köstlich duftende Hackfleischsoße unter die Nase. Später machten wir alle zusammen eine Nachtwanderung im Park.

Claudine habe ich ja Montag gesehen. Sie ist voll anders geworden. Abweisend! Ich weiß nicht, ob ich das Problem bin oder ob sie allgemein ein Problem hat. Im Netzwerk klickt sie jedenfalls nicht zurück, also hat sie aus irgendeinem Grund mit mir ein Problem!

Montag hatte sie schlechte Laune. Kaum war ich in der Türe drin hörte ich sie schon mosern: „Wer hat diese Schei…. hier gemacht, und was soll diese Schei.. hier?“ Sie wustelte auf den kleinen Wartetischen herum.
„Fäkaliensprache, Claudine?“ fragte ich im Vorbeigehen. Sie sah mich mit offenem Mund an und ging in irgendein Büro rein.
Das war mal meine Traumfrau, aber wie sie sich jetzt oft benimmt…… Ich glaub es ist besser, dass sie nicht zurückklickt.