Tagebücher

Wenn ich den vorigen Text noch mal durchlese, dann sieht es für einen Leser vielleicht so aus, als würde ich gute Miene zum Bösen Spiel machen. Das tue ich nicht. Gute Miene zum Bösen Spiel machen heißt, dass man nur grinst oder lächelt, statt sich zu wehren.

Locker und frei sein ist das was ich machen muss. Alles an sich abprallen lassen.

Ich verstehe nicht, was es Nicole anpisst, dass ich länger in der Firma bin und nicht so schnell abbestellt werden würde wie sie. Ich kann ja schließlich nichts dafür.

Hela hat sich immer noch nicht wieder gemeldet. Naja, wenn sie nicht möchte, dann soll sie es eben sein lassen. Vielleicht hat sie wieder viel zu tun und hatte eben zwischendurch mal Langeweile gehabt.
Ohne voreilig was unterstellen zu wollen, kann ich mir schon einen bestimmten Grund vorstellen warum sie mich nicht einstellen wollte. Vielleicht sind wir trotz der heutigen Zeit immer noch nicht so weit…

Und der andere Grund könnte sein, dass ich zu Zeiten wo sie noch bei Pro Work war, nicht immer alles mitgemacht habe, was sie verlangt hat.

Das schöne Gefühl von Sonntag habe ich irgendwie mit in den Montag genommen. Es war wie Urlaub. Wir haben das Fußballspiel wieder gewonnen und hinterher unseren Sieg begossen und dann noch ausgiebig in der Sonne gedöst.

Am Abend machte ich noch eine Moped-Tour weit in den Kreis Neuss hinein.
Nur montags endet eben der „Urlaub“ und man weiß nicht was einen erwartet. Ich habe den Triumph von unserem Sieg einfach mit zur Arbeit genommen wie man eben ein Butterbrot mitnimmt.
Bei Schuhmacher weiß ich nie genau, was mich erwartet. Die Situation ändert sich nämlich oft schlagartig. Heute kannst du sicher sein, dass nächste Woche schon alles anders ist.

Morgen ist ein Vorstellungsgespräch für mich, für einen Bürojob.

Ich fühle mich wie durch die Mangel gedreht. Dass man vom Saufen immer so einen Kater kriegen muss. Wir sind gestern durch die Kneipen in der Altstadt gezogen. So bin ich eben erst aufgestanden.

Gestern bei Schuhmacher hockte ich gerade über meinen Hülsen, als Alket und Nicole zusammenstanden. Alket fing fast an zu heulen an, wegen einigen Sachen, die bei ihr schief laufen und sagte immer wieder „ich will Hela wiederhaben, ich will bei ihr arbeiten!“ Dann versuchte sie mehrmals, sie in ihrem Büro anzurufen, niemand da.
Kurz vor Feierabend gab ich Alket einen link von einer Band. Sie wurde ganz aufgeregt und konnte kaum noch sitzen.

Diese Band hatte ich am Dienstagabend durch Zufall im Internet gefunden. Dana war hier und wir hatten nach Musik gesurft. Da tauchte tatsächlich der Name Hela R. auf. Ich sah auf das Musik-Cover, und ja das war Hela, die da frech die Zunge rausstreckte. Und die Musik. Ich konnte mir zwar kaum vorstellen, dass sie das war die da sang, aber das Video zeigte nun mal sie, wie sie auf der Bühne stand und beim Singen die Hüften kreisen ließ. Und auch in den Band-Bildern war sie eindeutig drin. Die Bilder waren teilweise noch von 2003.

Als ich nachhause kam, hatte Hela mir den Namen ihrer neuen Musikband gemailt.

Mal sehen ob Alket den Job bei ihr bekommt, während sie mir davon abgeraten hat.

Oh nein, mein Kopf platzt gleich, ich muss mir mal schnell einen Kaffee machen....

Nein, die liebe Hela. Ich habe auf ihrer Nickpage gerade gesehen, wo sie heute einen Auftritt machen wird. Ich brauche nur aus meiner Wohnung raus, und ein paar Meterchen nach rechts laufen und dann wäre ich da.



House-Musik würde dort gespielt werden, was ich geil finde. Ich brauche auch mal wieder Anregungen was ich mir in meine CD-Sammlung holen sollte.

Ich möchte nach Möglichkeit von Hela unentdeckt bleiben. Wenn sie es auf ihrer Nick so offen angegeben hat und mich da sieht, dann weiß ich nicht wie das bei ihr ankommt.


Ist ja ganz o. K. wenn man eine Frau unheimlich anziehend findet, aber dann nervös zu werden, wegen der Entscheidung gehe oder gehe ich nicht dahin heute Abend, ist wohl was übertrieben. Oder mir Gedanken zu machen, ob Alket bei ihr einen Job bekommt oder nicht. Oder ob sie aus dem einen Grund nicht an meiner Arbeitskraft interessiert ist oder woran ich bei ihr bin.

Normale Gedanken oder steigere ich mich in was rein? Oder gucke ich zu lange auf eine Türe die sich längst geschlossen hat?

Erstmal gleich abwarten, ob das Fußballtraining wegen des Wetters ausfällt. Übermorgen haben wir wieder ein Auswärtsspiel. Letzten Sonntag hatte ich mir einen Sonnenbrand eingefangen.
Gerade kommt mal wieder die Sonne durch und meine Kopfschmerzen verschwinden auch wieder. Ich werde mich jetzt noch mal kurz auf die Socken machen und in die Stadt gehen.

Gleich ist wieder Therapie. Gottseidank, denn ich fühlte mich in den letzten Tagen irgendwie nicht wohl.
Ich habe so ein Angstgefühl, nicht viel aber trotzdem unangenehm. Ich kann kaum essen und meine manchmal, mich übergeben zu müssen. Und gestern Morgen fühlte ich mich ganz unwohl. Hinzu kam, dass wir noch haushoch bei einem Auswärtsspiel verloren. Danach gingen wir nicht wieder sonnenbaden und Kuchen essen, sondern jede trottete mit gesenkten Kopf nach hause.
Meine Mannschaftskameradin hat mich gestern mitgenommen und irgendwann plärrte ein spanisches Lied durch die Lautsprecher. Die Musik von Helas Band.

Der restliche gestrige Nachmittag war nicht schön. Ich lag zwar im Garten, aber mir war absolut nicht gut.

Mittwoch hat Hela mir wieder geschrieben und mir ihre neue Band genannt. Ich habe noch nicht geantwortet. Ich überlege ob es vielleicht nicht besser ist, wenn ich den Kontakt abbreche.
Was ist mir daran überhaupt so wichtig?
Beruflich war ich ja ziemlich enttäuscht. Als ich sie besucht habe und nach einer kaufmännischen Stelle gefragt habe, fragte sie, wie lange ich schon aus meiner Ausbildung raus wäre. Sie ist nicht die erste die das fragte.
Aber allgemein könnte mir die Galle hochkommen! Alle legen Wert darauf, dass man Berufserfahrung hat. Aber wie soll ich die denn kriegen, wenn mir Berufsanfängerin keiner eine Chance gibt? Und außerdem kann ich mir wohl kaum vorstellen, dass man sooo unheimlich qualifiziert sein muss, um im Sessel vor dem Computer zu hocken. Ich könnte kotzen!

Alket hat heute nichts von Hela gesagt. Sie schlich nur mit hängenden Schultern herum und ich fragte auch gar nicht nach.

Ich hatte heute wieder dieses Angstgefühl. Nur ob ich darüber schreiben soll? Denn es tut mir zwar im Moment gut, hilft mir aber nicht langfristig.

Mit dem Angstgefühl fühle ich mich blockiert, es wiegt ein paar Kilo. Seit Freitagmorgen fühle ich mich nun so. Gestern nach der Thera ging es mir gut, aber seit den frühen Morgenstunden ist dieses Gefühl von Unbehagen wieder da. Ich konnte da nicht mehr schlafen. Wenn ich wüsste, wovor ich genau Angst habe, und warum, hätte ich einen Punkt, an dem ich hebeln könnte.

ohhhhhh neinnnn, peinlich!!!!!!!!!

Herrlich, heißes Wetter und ich habe frei.
Und was toll an Schuhmacher ist, dass ich immer schon früh Feierabend habe und nicht bis Abends irgendwo schwitzen muss und dann die Sonne nur noch untergehen sehe.
Nur wenn ich danach beim Sonnenbaden oder Sport an einen vergeigten Arbeitstag denke, ist es auch nicht so toll.
Mein Therapeut sagt, dass ich da raus muss.
Ich denke auch es würde mehr Sinn machen, mich darum zu bemühen, als bereits meinen nächsten Urlaub zu planen.

Eigentlich kein Wunder, wenn ich mich manchmal nach Sommer 2006 zurücksehne, wo ich mich da pudelwohl gefühlt habe. Ich habe da mehr mit den Festangestellten zusammengearbeitet und auch von den Räumlichkeiten war einfach alles besser bei Schuhmacher. Mann hatte Platz, man konnte sich aus dem Weg gehen, wenn man sich nicht vertrug.

Jetzt drängen sich manchmal trübe Gedanken durch, wenn ich am Sortieren bin und mein Gehirn gerade nichts Besseres zu tun hat. Vielleicht wollen mich doch die meisten raus haben und ich habe das noch nicht gemerkt. Vielleicht sind die mageren 50% Arbeitsleistung von den kichernden Kolleginnen, die den ganzen Tag nur quatschen den Vorarbeitern mehr wert als meine 80%.

Ich habe nicht mehr viel Lust nur reinzuklotzen, ohne dabei voranzukommen und mir den Mund fusselig zu quatschen. Oder zu machen und zu machen und dabei zu hören „ist das alles was du geschafft hast? Was hast du denn bis jetzt die ganze Zeit gemacht?“

Entweder akzeptiere ich das so, oder ich sehe zu, dass ich mich um eine andere Stelle bemühe.

Egal ob draußen die Sonne knallt, ich möchte mich jetzt ausschreiben. Außerdem habe ich eh einen bösen Sonnenbrand.

In Heinsberg hat es wieder mal so kleinere Diskussionen gegeben. Manchmal glaube ich da wirklich, ich mache alles falsch und merke es nicht (aber andere merken das). Am Samstag bin ich etwas schlechtgelaunt nachhause gekommen und stellte fest, dass ich keinen Bock hatte zuhause zu hocken. Ich setzte mich also wieder auf den Roller und fuhr in mein Lieblings-Tanzlokal in Rheydt. Ich wollte dort in Ruhe nachdenken, chillen und Leute beobachten. Ich hatte befürchtet, dass Hela Rodriguez dort auftaucht, aber sie war nirgends zu sehen.
Ich empfand es sowieso als total peinlich was letzte Woche passiert ist und wollte ihr da nicht gerade begegnen.

Also chillte ich da an einem der Tische an der Tanzbar, nur als ich in den Schankraum wollte um Cola zu holen, sah ich ihr direkt ins Gesicht. Diskret zog ich mich wieder in den Tanzraum zurück. Ich weiß nicht ob sie mich entdeckt hat, denn ich versuchte, von ihr unentdeckt zu bleiben. Ich weiß nicht wie sie es geschafft, auf der Tanzfläche plötzlich neben mir zu sein. Aus den Augenwinkeln sah ich sie direkt neben mir mit einer Frau tanzen. Ich änderte beim Tanzen immer wieder die Richtung und wieder war sie in meiner Nähe. Bei einem ruhigerem Song entspannte ich mich an meinem Stehtisch und unterhielt mich mit ein paar anderen. Ich sah in den Spiegel gegenüber und sah Hela direkt hinter mir stehen. Kurz darauf war sie wieder verschwunden. Und dann schlich sie von vorne an dem Tisch vorbei und ging in den Schankraum zurück.
Langsam fing ich an, es spannend zu finden, doch das wars dann. Hela blieb die ganze Nacht im Schankraum sitzen und kam nicht einmal mehr zum Tanzen.

Ich weiß nicht, ob sie mich erkannt hat, und deshalb nicht mehr tanzen kam?

Mist, ich weiß nicht mit meiner Wut wohin!

Ich habe keinen Bock mehr. Ich bin so depressiv und außerdem tierisch sauer. Bei Schuhmacher sieht man scheinbar meine Arbeitsleistung nicht. Aber Bekannte von der Firma dürfen da offenbar alles machen. Ich muss da raus. Die Hausmann hatte auch vor drei Wochen einen anderen guten Einsatzort für mich, aber da wären die Arbeitszeiten so unpassend gewesen, dass ich kein Fußballtraining mehr hätte machen können.

Ich habe wieder über Lösungen nachgedacht heute. Und es ist so verhext, denn jede Lösung hat irgendwie einen anderen Haken, so dass sie nicht mehr passt.

Und die Hela hat gesagt, wenn sie ein passendes Stellenangebot hätte würde sie anrufen. Heute habe ich in der Zeitung eine riesige Stellenanzeige gesehen, doch ich weiß dass ich recht lange auf einen Anruf warten kann.
Heute war ich im Netzwerk drin. Ich hatte die Maus schon auf dem Button „Vernetzung löschen“. Habe es dann aber gelassen.
Ihre blöden Witze kann sie aber nächstes Mal auf ihrem PC behalten, wenn sie sich jetzt nur noch deshalb meldet.



Gerade kam wieder eine Mail im Netzwerk herein, aber wieder nur jemand, den ich nicht kenne.

Ich habe große Lust mich zu schn**d*n. Mich für irgendwas zu bestrafen, an das ich schuld bin, ja schuld sein muss. Sonst würde ja nicht immer wieder alles schlecht für mich laufen.

Frauen mit Konflikten neigen dazu sich zurückzuziehen. Und ich habe auch keine große Lust heute zum Fußballtraining zu gehen. Hoffe, dass in den beiden Stunden bis dahin ein Platzregen vom Himmel fällt. Doch nichts, es ist ein bildschöner Tag. Was solls, Sport ist gut gegen Depressionen.
Und essen muss ich noch, und habe keinen Hunger.

Cool, sehr schön, das Wetter ist sogar noch besser geworden! Vielleicht kann ich ja auf dem Fußballplatz meine Aggressionen weglaufen! Danach bin ich dann was positiver gestimmt und frage mich warum ich mich so vom Verhalten anderen Menschen abhängig mache.
Das Leben muss man genießen!

Am Donnerstag habe ich wieder über alles gesprochen in der Gruppenstunde. Auch über Hela ist es mir rausgesprudelt. Und da sagte man mir, ich solle mit ihr unbedingt noch mal sprechen, wenn wir eh noch privat Kontakt hätten. Habe das dann auch gemacht. Freitagmorgen, bevor ich aus dem Haus ging, schrieb ich ihr eine Email und fragte sie unter anderem auch, ob es evtl. auch mit einem „bestimmten Grund“ zusammen hängt.

Etwas nervös war ich dann schon, als ich dann nachmittags nachhause fuhr. Und da war dann eine richtige Rechtfertigungslawine im Email-Eingang. Sie zählte mir nocheinmal die Gründe mit der Kündigungsfrist auf und so weiter.

Kurz darauf habe ich ihr noch eine Mail geschrieben. Und kaum hatte ich sie abgesendet, war wieder Antwort von ihr drin.
Als ich das Netzwerk noch mal aufmachte, waren auch von ihr ein paar Sachen darin.


Ich bin froh, darüber gesprochen zu haben am Donnerstag, sonst hätte ich mich beleidigt von ihr zurückgezogen.

Es wäre wirklich kompliziert mit einer Einstellung bei ihr. Ich müsste mir dann bei Pro Work sofort einen Aufhebungsvertrag durchboxen, wenn sie was Akutes für mich hätte. Und dann weiß ich auch nicht, was mich in einer neuen Fabrik erwartet.

Irgendwie kommt mir das ganze etwas suspekt vor.

Vor einem Jahr war ja diese eine Horrorwoche, wo es bei Schuhmacher Knies mit Alket und der Fahrgemeinschaft gab.
Diese Woche war halt die Enttäuschung mit Hela und ansonsten nur ein auseinander gebrochener Kleiderschrank. Er brach gerade auseinander, als ich Mittwoch zum Training aufbrechen wollte. Ich ließ erstmal alles so liegen und machte mich auf dem Weg und räumte danach alles zusammen.

Ich muss jetzt langsam ins Bett.

Wo fange ich am besten an? Viel Zeit habe ich heute nicht, da ich gleich mit einem Kumpel verabredet bin, der sich mit Bewerbungen ein wenig auskennt. Ich bin nicht sicher, ob es so richtig ist, denn ihm geht es auch gerade nicht gut. Vielleicht sitzen wir heute auch einfach nur zusammen und reden so etwas.

Ich bin auch total kaputt nachhause gekommen. Ich glaube langsam wirklich, dass mich bei Schuhmacher einige raus haben wollen. Tim redet jetzt auch seit einer Woche nicht mehr mit mir, scheint aber über mich zu reden. Und die Kolleginnen mit denen ich immer gut auskam, gucken oft weg, wenn ich vorbei gehe.

Ich war einst richtig beliebt in der Firma gewesen, doch das scheint Vergangenheit. Vielleicht habe ich mich durch den ganzen Stress dort so verändert. Ich bin wohl anders geworden. Einige haben sogar Angst vor mir, das ist das was ich auch festgestellt habe.

Nun ja, mit dem Lohn hat es diesen Monat auch Stress gegeben. Er kam einfach nicht. Rechnungen etc. kamen pünktlich, nur der Lohn war das einzige das ausblieb. Als heute wieder der Briefkasten leer war, bekam ich vor der Haustür fast einen Heulkrampf.
Ich fuhr erstmal den PC hoch, und ich war wirklich angenehm überrascht, dass er doch auf meinem Girokonto eingegangen ist. Ich dachte schon echt, es gäbe keinen Cent und ich müsste richtig Stress machen….

Von gestern Abend. Irgendwie hat es mit dem reinstellen hier nicht so geklappt:

Ich lasse mich seit Anfang der Woche voll gehen. Denn ich weiß nicht mehr wirklich weiter. Bei Schuhmacher: es ist ein blödes Gefühl unbeliebt zu sein und kratzt dann und wann am Selbstwertgefühl. Und wenn ich so weiter mache, hat keiner mehr Angst vor mir, dann werde ich höchstens bald verachtet.

Wenigstens scheint unser Fußballverein gerettet. Wir hatten heute Besprechung. Der DFB hat auf die Anmeldung für die nächste Saison gedrängt und wir bekommen nun doch noch unsere Spielerinnen zusammen. Ich war richtig erleichtert auf dem Nachhauseweg.

Mir geht es so beschissen.
Hela hat sich wieder gemeldet und ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob sie es nett meint, oder ob es vielleicht Verarschung ist. Ich habe gar keine Ahnung mehr was denn nun was bedeutet.

Ich habe heute meinen Meister gebeten, mich rauszuschmeißen. Er sagte, ich solle eine Nacht darüber schlafen, und wir würden Montag weiterreden. Aber so ganz interessiert sah er nicht aus. Und zeitgleich werde ich Montag bei der Hausmann anrufen und sie um den einen Einsatzort bitten. Ist jetzt egal, ob Schichtarbeit ist.
Wir haben ja eh jetzt im Verein bald Sommerpause. Nur dann muss ich wirklich Bewerbungen schreiben, noch und nöcher, und wenn ich viel Glück habe, habe ich zu Trainingsbeginn oder zur neuen Saison wieder geregelte Arbeitszeiten.

Ich sehne mich nach Hela, na ja, ein bisschen so in ihren Armen liegen, ihre südländische Ausstrahlung genießen. (man merkt ihr kaum an, dass sie in Deutschland geboren ist).

Heute habe ich wieder Lust, die ganze Nacht in der Discothek zu verbringen. In letzter Zeit habe ich sowieso kaum Bock, zuhause zu sein.
Ich habe mich so richtig hardcore angezogen.

Ich hatte heute auf der Arbeit wieder so eine Wut auf mich. Am liebsten hätte ich mich sofort geschnitten. Ich habe oft das Gefühl, wie eine Provokation zu wirken, denn irgendwie stehe ich in unserer Abteilung ja immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als würde man einen Laubfrosch im Glaskasten beobachten und ärgern. Ich, die gestrandete Sekretärin bzw. Bürotussi, die nicht hier hin gehört.

Ich hab in der Pause, als ich alleine war, mal richtig heulen wollen. Aber das ging nicht. Meine Augen wurden nur etwas feucht.

Da ist noch eine festangestellte Kollegin, eine kleine dünne Sächsin, die wurde zwischendurch auch mal von den Kolleginnen aus meiner Abteilung gemobbt. Die haben viel über die gelästert.
Und sie scheint auch irgendwie einsam zu sein.
Diese Woche schlich ich mich in der Pause durch die leeren Hallen und wäre beinahe über sie gestolpert als sie allein zwischen zwei Maschinen rumsaß und mich gequält anlächelte.

Genug geschrieben. Ich bin jedenfalls das Hauptthema in unserer Abteilung und irgendwas muss ich ja falsch machen.