Ich habe mich am Freitag wieder so aufgeregt, auch über Pro Work und über mich selber.
Ich vertrete meinen Standpunkt, sage meine Meinung.
Bei den meisten Menschen kommt das gut an wenn sie das machen, sie verschaffen sich Respekt dadurch, aber bei mir scheint dadurch genau das Gegenteil einzutreten.
Wenn ich an den letzten schönen Sommer 2006 denke, dann wird mir klar, dass es nicht mehr so schön werden wird. Es wird anders, ganz anders.
Ich habe mich trotzdem richtig wohlgefühlt dieses Wochenende einfach nur zuhause gefaulenzt. Ich habe gelesen, Musik gehört, zwischendurch geputzt und die Wäsche gemacht.
Aber ich kann mich aufregen. Hela die dumme Sau schickt dauernd neue Leiharbeiter nach Schuhmacher, immer alle ohne Auto und aus Mönchengladbach und die kommen alle bei mir fragen, ob sie bei mir mitfahren könnten. Ich habe freundlich erklärt, dass ich bedauerlicher weise keine Fahrgemeinschaft mehr machen werde.
Aber ich werde immer wieder belagert. Ich kann das hundertmal freundlich ablehnen, aber das belagern wird dadurch noch stärker.
Und jetzt habe ich doch ja gesagt, da eine Festangestellte, die immer so gerne Fahrgemeinschaften macht, diese Woche Spätschicht hat.
Nun bin ich doch wieder Taxi für 2 Personen. Bin mal gespannt, ob die wenigstens morgen das Fahrgeld dabei haben.
Ich bin so sauer auf mich, weil ich es nicht schaffe, konsequent zu bleiben. Und weil ich es nicht schaffe, mir Respekt zu verschaffen.
Ich kann mich zur Wehr setzen, die Karten auf den Tisch legen, es kommt nicht an.
Aber es tut gut, dass Herr Müller mich zu sich ins Büro abgezogen hat. Da er erst später kommt, darf ich mir an der Pforte den Schlüssel abholen. Und während die anderen an ihre Sortiertische gehen, verschwinde ich in sein Büro. Dafür liebe ich diesen Mann!
Aber Schuhmacher haben trotzdem einen richtigen Knall! Wie viele Leiharbeiter wollen die noch bestellen und vor die drei Sortiertische quetschen? Am besten noch mal 30 Stück, am besten alle ohne Führerschein und von Pro Work.
Und ich werde mit Hela mal ein freundliches Wort reden, so über Fahrgemeinschaften und so, dass sie mich nicht immer vorzuschlagen brauch.
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