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 Betreff des Beitrags: Vorweihnachtszeit Dezember 2007
BeitragVerfasst: 1. Dez 2007, 11:43 
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Ich habe gestern als ich zu Pro Work ging Claudine gesehen. Als ich an der Theke stand, kam sie gerade aus dem Besprechungsraum. „Hallo“ flötete sie als sie mich sah. „Hallo!“ erwiderte ich knapp und sah sie kurz an. Als ich meinen Stundenzettel aus der Tasche kramte, sah ich aus den Augenwinkeln, dass sie vor dem Regal stand und mich sekundenlang ansah. Dann hatte sie sich wieder in irgendeiner der Räume verkrochen. Ich hoffte doch, sie würde wieder herauskommen.

Als ich meine Vertragsverlängerung unterschrieb, merkte ich, wie meine Laune etwas anstieg. Als ich wieder rausging, sah ich Anja in einem Büro gedankenverloren rumstehen.

Ich fühlte mich nicht schlecht danach, als ich wieder draußen war.
Für Dritte sieht das gleiche wiederrum anders aus, sie können so etwas oft nicht so recht nachvollziehen.

So wahnsinnig schlecht zu erkennen, ob C. Interesse hat. Aber ohne mit ihr zu reden, werde ich wohl kaum was erfahren.

Das Jahr ist fast um. Wie lange ist der Umzug von Schuhmacher schon her? 10 Monate oder erst ein paar kurze Wochen? Das Jahr 2007 ist so dahingeplätschert, dass es schwer zu empfinden ist, wie lange was zurückliegt.

Im Prinzip meine ich damit den Umzug unserer Abteilung. Die Firma ist nach und nach umgezogen. Erst Tims Abteilung, dann die Materialprüfung, also saßen wir noch in der leeren Halle, wo wir unseren Kram aussortierten.


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BeitragVerfasst: 1. Dez 2007, 12:14 
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Ich kann mich nur schwer konzentrieren. Habe ich Gedanken und will sie aufschreiben, sind sie sofort wieder weg.

Meine Wohnung sieht zu vollgestellt aus, da ich in letzter Zeit sehr viele Bücher aus der Bücherei angeschleppt habe.
Aber nur mit den wenigsten kann ich irgendwas anfangen, sobald ich die ersten Textpassagen gelesen habe.

Was ich noch schreiben wollte, währen ich gerade das Lied „Where have all the Cowboys gone?“ von Paula Cole höre: Dass ich mich gestern Abend richtig gut fühlte, nachdem ich Claudine gesehen habe. Dass sie mich sekundenlang angesehen hatte, das leichte Glänzen in ihren grünbraunen Augen. Und dass sie überhaupt einfach so stark aussieht. Groß und kräftig, Designerbrille, Haare aufgestylt wie ein Wollknäuel und wie sie ihre Lippen oft formt. Meist guckt sie völlig ernst. Dazu solariumgebräunte Haut.
Und gekleidet wie eine Lesbe bzw. wie viele Frauen, die ich in der Szene kenne. Ich meine, ich habe eher einen Blick für so etwas und meine Freundinnen würden sie sicher auch für eine halten.
Ich habe meinen Freundinnen in der Disco in Düsseldorf mal von ihr und von meinem Verdacht erzählt und da brüllten sie alle durcheinander, ich solle sie doch mal fragen, vielleicht sei es ja die Ex von irgendeiner.

Aber genug davon, egal wie toll das Gefühl gestern auch war, sicher habe ich nichts davon.


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BeitragVerfasst: 1. Dez 2007, 12:36 
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Es geht nicht anders, aber meine Gefühle müssen jetzt raus. Dass ich depressiv war diese Woche, und damit komme ich auf Schuhmacher zu sprechen. Akut bin ich nicht von Mobbing betroffen, aber es liegt einen Geruch in der Luft, der mir nicht gefällt, einige Misstöne, die alle Warnlampen aufblinken lassen. Iris ist geflogen, Melanie hat regelrecht darum gebettelt, abbestellt zu werden. Unsere Meister gefallen mir immer weniger, denn entweder wollen sie nicht die Zügel in der Hand halten oder sie können es nicht, weil seit dem Umzug alles organisatorische umgeschmissen worden ist. Oder sie halten einfach nur die Fahnen nach dem Wind. Wenn die Leiharbeiterinnen alles dürfen und dafür auch noch belohnt werden.
Ich hatte diese Woche wieder das Gefühl, dass die Meister die Mädels da draußen lieber haben als mich und wenn sie könnten, eher mich abbestellen würden. Sie können es nicht mehr selber machen, sondern müssen es „oben“ beantragen. Vielleicht währe ich längst weg.

Auf dem Urlaubsvideo von Kenia, wo ich mich selber beobachten konnte, habe ich mich gemocht, eine neue schöne Seite an mir entdeckt. Aber ich bin wohl allein damit, bei anderen kommt es nicht an, anscheinend.
Meine Oma und mein Vater finden auch, dass ich schön und was besonderes bin, aber denken dass nicht alle Eltern von ihren Kindern, bereits auf der Säuglingsstation?
Nagut, meine Mutter ist auch anderer Meinung und fand mich schon immer missraten, aber die zählt nicht, habe sie viele Jahre auch nicht mehr gesehen.

Wie auch immer. Ich habe damit begonnen, mir in der Firma ein Netzwerk aufzubauen. Die Festangestellten Kolleginnen, mit denen ich früher bereits zusammengearbeitet habe, und es werden immer mehr, die hinzukommen. In den letzten Tagen ist der Kontakt enger geworden. Und außerdem versuche ich, soviel wie möglich zu erfahren, denn Wissen ist Macht.

Und vielleicht sehe ich es doch falsch, dass ich viele nicht interessiere. Dass man mich eher loswerden wolle.


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BeitragVerfasst: 2. Dez 2007, 12:57 
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Ich habe so schlecht geschlafen gestern und heute. Ich bin nervös und denke noch zu sehr an die letzte Woche, was ich da falsch gemacht habe und so weiter. Und dabei sehe ich dann alle bekannten Gesichter noch mal vor meinen Augen. Sie stehen an meinem Bett und sehen mich an, und schnell wechseln die Gestalten sich ab. Sie sind in meinem Schlafzimmer und ich sehe sie durch meine Augenlider hindurch.
Wenn ich an Claudine dachte, verschwamm ihr Gesicht sofort wieder.
Habe ich mich bei ihr auch falsch verhalten am Freitag?

Heute morgen habe ich fast zwei Stunden damit zugebracht, Weihnachtsdekoration aufzustellen und die Wäsche anzustellen.
Erst wollte ich ja dieses Jahr auf Weihnachtskram verzischten, aber überlegte es mir dann anders, da der bunte Tischläufer auf meinem Couchtisch zu dieser Jahreszeit überhaupt nicht passte.
Alles andere weggeräumt, bis auf die Holzelefanten und Affen aus Kenia, sowie die holz geschnitzte Masai-Frau.

Wie wäre mal Weihnachten in Kenia? Drei Monate ist mein Urlaub schon vorbei. Noch zweimal so lange, dann bin ich vielleicht wieder dort. Vielleicht im selben Hotel. Mit Erinnerungen an Sommer 2007: das alte Werk von Schuhmacher, Sommer, Claudine, Sonne und Afrika…
Alleine auf einer Liege am Pool, plötzlich umgeben von kleinen Äffchen, die versuchen, deine Sachen zu klauen und deinen Bananensaft auszutrinken. Eine Mutter mit einem Jungen unterm Bauch.

Es ist vorbei und bald ist Weihnachten.

Heute Morgen als ich die Weihnachtskiste aus dem Keller geholt und aufgeschnitten habe, fiel mir ein Brief entgegen, den ich mir selber geschrieben hatte. Vom 05.01.2007, als ich den Krempel gerade eingepackt hatte. Dass ich da gerade Irene kennenlernte, dass mein Auto kaputt war und die in der Werkstatt es schafften, ihn blitzschnell rundzuerneuern. Dass die Claudine, die ich damals nicht mochte meine Zugfahrkarten in die Lohnbearbeitung bei Pro Work reichte, damit ich Fahrgeld dafür bekam und Anja das bedauernswerterweise ablehnen musste.

Ich könnte unendlich weiterschreiben, jedoch muss ich los.


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BeitragVerfasst: 2. Dez 2007, 21:15 
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Morgen wieder Schuhmacher und ich habe einfach keine Lust mehr auf die Bude, in der ich mich einst so wohl gefühlt habe.
Ich habe zuviel nachgedacht am Wochenende. Es waren keine Feiertermine angesagt, ich hatte allein zu viel Zeit zum grübeln.

Anderthalb Jahre dort. Es könnte von einen Tag auf den anderen vorbei sein, wenn Irene anruft und eine Bürostelle für mich hat.

Vor einem Jahr kam ich morgens noch so gerne durch das grüne Tor. Und heute ist es einfach nur noch zum Kotzen. Jeden Tag Chaos, und den Meistern wär es vielleicht noch egal, wenn sich dort zwei Tussis gegenseitig umbringen würden.

Wie viele Monate hoffe ich jetzt schon, dass es besser wird? Ich warte noch bis Ende Januar, dann werde ich mit der Hausmann und mit Irene reden, ob schon eine Bürostelle in Sicht ist.

Drei Monate her mein Urlaub und in dieser Zeit sind wieder viele Sachen passiert, die mir gar nicht gefallen haben.


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BeitragVerfasst: 4. Dez 2007, 06:31 
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Lauter kleine schlechte Nachrichten. Erst das mit Hela, dass sie weg ist.
Aber nun muss Pro Work viele Sachen umschmeißen, neue Regeln einführen, so habe ich das von einer Kollegin gestern erfahren.

Nein, Irene hat noch nicht angerufen. Wird sie es überhaupt?


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BeitragVerfasst: 6. Dez 2007, 19:32 
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Gerade dachte ich spontan an Phillipp aus der ehemaligen Borderline-Community, die Juni 2006 die Plattform schloss.

Aber vielleicht liest er mich ja hier. Phillipp, melde dich mal, wir haben uns doch immer so viel zu erzählen gehabt..!

Heute ist Gruppenstunde, endlich wieder.

Morgen Pro Work, da werde ich viel besprechen müssen, wovor es mir graut. Denn da soll ja viel umgestellt werden.


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BeitragVerfasst: 6. Dez 2007, 19:40 
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Heute habe ich mich wohlgefühlt, außer dass ich mich mit einer dämlichen Wenn-Funktion in Excel rumgeärgert habe.

Meinen Meistern habe ich heute einen Schokoladen-Nikolaus sowie eine Duftkerze hingestellt und mir habe ich auch eine riesige Kerze geschenkt.

In der Pause hat mir eine Kollegin eine Portion Fritten spendiert und nach Feierabend ging es mir auch gut.


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BeitragVerfasst: 6. Dez 2007, 23:23 
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Heute wäre ich besser gar nicht zur Gruppenstunde gegangen, so gern ich auch dort bin, denn ich habe dort heute was über Pro Work erfahren, dass mir ein bisschen übel geworden ist.

Erst als eine Frau erzählte von kündigen und wiedereinstellen und kündigen, da dachte ich erst, sie würde bei meinem Ex-Arbeitgeber arbeiten, der solche Macken drauf hat. Aber nein, genau Pro Work war es. Und genau die Rodriguez hat den Kack gemacht.

Sie sind ja doch alle gleich, die Zeitarbeitsfirmen. Warum sollte Pro Work besser sein. Alles Mafia.
Was soll ich von Claudine denken? Im Prinzip sehe ich nur, dass sie Thekendienst macht und telefoniert. Da könnte sie genauso gut das Geld beim Käseverkaufen verdienen. Oder sie heuert natürlich eine Dispositions-Stelle an und kriegt bereits beigebracht, wie man versklavt.
Man, ich rede ja schon, als würden wir schon Tisch und Bett teilen.

Sollte sie mich wirklich mal einladen, dann weiß ich kaum, ob es aus Berechnung stattfindet.

Ich will da morgen nicht hin.

Ich bin aus den letzten Monaten nach dem Urlaub ziemlich gereizt. Es ist nicht alles so gelaufen, wie ich es gewünscht hätte. Der Terror an den Aussuchplätzen bei Schuhmacher, das hat mir keinen Spaß gemacht.
Und nun wo nun himmlische Ruhe ist, brechen Depressionen durch, die Anspannung aus den letzten 3 Monaten. Und auch Kleinigkeiten reichen irgendwann. Wie jetzt z. B., dass die Rodriguez gekündigt hat, dass Pro Work einige Sachen umschmeißen muss. Was ich heute Abend von Olga erfahren habe.

Wir saßen alle um den Tisch herum und schwafelten und da erzählte Olga davon und da dachte ich noch „bestimmt Känguruh, Pro Work macht sowas sicher nicht“. Nein genau Pro Work war es.

Ich wollte noch darüber weitersprechen, aber die Zeit tickerte davon und das Gebäude musste zugemacht werden.

Immer wenn ich über belastende Sachen rede, tickert die Zeit davon.


Zuletzt geändert von Eveli1981 am 7. Dez 2007, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 7. Dez 2007, 06:27 
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Noch den heutigen Tag umkriegen nach nur 6 Stunden Schlaf. Und ich musste fast jede Stunde auf Toilette.

Hoffentlich schaffe ich die Fahrt nach Schuhmacher, ohne anhalten zu müssen.

Weihnachten habe ich Urlaub. Ist nicht mehr lange, ach doch, immerhin noch 2 Wochen.

2007 ist um, dahingeplätschert. Der Sommer 2006 ist noch so nah. Er war schön. Vorweihnachten 2006 war auch schön.


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BeitragVerfasst: 7. Dez 2007, 16:43 
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Ich war heute wirklich sehr müde nach nur 6 Stunden Schlaf.

Und ich habe das Gefühl, von dem Müller abgelehnt zu werden, nur ein Arbeitsmittel mit zwei Beinen zu sein. Und wenn ich gedacht habe, ich kriege auch eine Cola aus, habe ich mich geirrt.
Der Müller war immer der, mit dem ich mich von den beiden Meistern besser verstand. Aber der Breuers scheint mich zu schätzen und die Festangestellten Kolleginnen auch.

Trotzdem fühle ich mich wie eine Versagerin.

Die Leiharbeiterinnen, ein Teil alter, ein Teil neuer, kommen nun auch immer wieder auf mich zu, auch Alket zieht mit und da kann ich mich in der Hinsicht momentan nicht beklagen.
Wir verbringen die Pausen miteinander, sie kommen immer wieder mal im Büro vorbeischauen.

Aber die Gedanken wegen dem Müller, da müsste ich mit ihm reden. Ich habe keine Lust, dass der Ärger jetzt auf dieser Schiene weiterläuft.

Und wie gesagt, was in den letzten Monaten passiert ist, bricht jetzt irgendwie durch.
Morgens bin ich schon gereizt, wenn ich die Fabrik von außen sehe.
Zuviel Mist dort erlebt, zu viele Depressionen dort gehabt.

Vielleicht gelingt es mir wieder, mich dort wohl zu fühlen. Vielleicht kann ich nicht mehr warm werden. Ich muss mir einfach sagen, dass das schlimmste vorbei ist.

Gleich auf Pro Work habe ich überhaupt keine Lust.


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BeitragVerfasst: 11. Dez 2007, 21:06 
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Ich habe mich gerade noch mal an vor 10 Jahren erinnert, an 1997, da war der Dezember auch sehr schön.

Und ich möchte dabei auf so etwas wie Zeitunterschiede zu sprechen kommen. Kennt jemand das, dass es nur ein Jahr weiter ist, und man meint, man wäre durch einen Gullideckel in eine andere Welt geraten?

Ich habe gerade das Lied „Mirror“ von X-Perience gehört, dass mich an Dezember 1997 erinnert. Da hatte ich nach meinem Schulabgang und einer abgebrochenen Hauswirtschaftsschule Fuß gefasst und war in einem berufsvorbereitenden Jahr. Zur Belohnung hatte mein Vater mich mit einer Reise in die Dominikanische Republik überrascht. Mitte Dezember sind wir geflogen.

Im Jahr darauf, also Dezember 1998 war alles anders. Das ist das was ich mit diesem Gullideckel meinte. An diese Zeit erinnert mich das Lied „God ist a D. J.“ von Faithless.
Ich steckte gerade im ersten Ausbildungsjahr meiner ersten Ausbildung, zur Bäckereifachverkäuferin.
Gar nichts mehr war wie es war. Mein Vater war krank geworden, bereits während wir in ein doofes kleines Dorf umgezogen waren.
Die Belastung war auch für mich groß, in ständiger Sorge zu sein.
Die zu große Wohnung, die wir in dem Dorf bewohnten kam mir zudem auch vor wie ein dunkles Loch. Das Dorf war trostlos und sah aus als sei dort die Zeit stehen geblieben, so Anfang der 80er Jahre.
Und außerdem litt meine Ausbildung ziemlich darunter, dass es mir vor Sorgen nicht gut ging. Ich war häufig unkonzentriert gewesen, was meine Kolleginnen verärgert hatte.

Als ich „God is a D. J.” hörte und die ganzen Instrumente in diesem Lied, da dachte ich, wenn 1997 und 1998 nebeneinander parallel laufen würde und ich könnte von Dezember 1997 direkt in Dezember 1998 reinsehen und umgekehrt. Dann saß ich 1997 vielleicht gerade im Flieger auf dem langen Atlantik-Flug, während ich zur selben Zeit 1998 vielleicht an einem freien Tag in unserer Küche rumsaß und nichts anzufangen wusste. Ich habe mir vorgestellt, die beiden Monate, Dezember 1997 und Dezember 1998 würden so nebeneinander stehen und vielleicht ein wenig ineinanderfließen. Ich könnte vielleicht vom Flugzeug aus sehen, wie ich in der Küche rumsitze und umgekehrt.


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BeitragVerfasst: 11. Dez 2007, 21:16 
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Es ist vielleicht verwirrend, was ich gerade da geschrieben habe. Aber solche Gedankenspiele mache ich schon mal gerne.

Ich habe das Tagebuch von damals noch mal gelesen vor ein paar Tagen. Habe Fotos von unserem Zuhause in dem Dorf gesehen und von dem Dorf selber. Dämliche kleine Fenster mit altmodischen Rüschengardinen. Alle paar Meter Bauerntore.
Vielleicht ist es auch nur die Erinnerung an die schwere Zeit damals. Denn alles war anders geworden. Während wir im Vorjahr noch viele Bekannte hatten, war das 1998 anders. Und ich war auch ziemlich einsam, da meine Freundinnen nun zu weit wegwohnten.
In der Berufsschule hatte ich zwar gute Noten, aber auch dort war der Kontakt nicht so wie er sein sollte, schon gar nicht mehr nach einem richtigen Pechtag im November 1998.


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BeitragVerfasst: 12. Dez 2007, 17:51 
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Ich habe jetzt in den letzten Tagen so garnicht mehr an Claudine gedacht. Vielleicht flammt es noch mal auf. Heute habe ich Weihnachtsgeld von Pro Work bekommen. Und von der Änderung, die meine Kollegin angeblich weiß, habe ich in der Lohnabrechnung auch nichts gesehen.

Heute auf der Arbeit habe ich mich durch einen Berg Akten gearbeitet. Zahlen von vorne bis hinten und da sind 8 Stunden schon mal sehr schnell um.

In der Pause habe ich wieder eine Pommes spendiert bekommen. Vielleicht fasse ich wieder Fuß, vielleicht ist es mir bald unwichtig, was in den letzten Monaten bei Schuhmacher loswar.
Mich wurmt es nur, dass es meine Meister anscheinend nicht richtig interessiert, was da unter den Leiharbeitern Sache ist.
Sollten die richtigen dabei sein, dann könnte der Zirkus bald wieder von vorne losgehen.

Und mir hat es Angst gemacht, was vor ein paar Wochen Sache war. Und zwar sollen Alket und Iris eine andere Kollegin bei Pro Work angeschwärzt haben wegen irgendeiner Fahrgeldangelegenheit.


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BeitragVerfasst: 13. Dez 2007, 16:54 
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Ich komme in der Firma wieder aus. Mit allen. Das was ich seit Monaten gehofft habe, ist endlich eingetreten.

Könnte sehr schön sein. Mit den Leiharbeiterinnen alles prima, mit den anderen der Firma auch.
Nur bei einem meiner Meister weiß ich immer noch nicht so ganz woran ich bin.
Es ist schade, denn es könnte ja sonst auch so toll sein.

Morgen habe ich einen Tag Urlaub, jetzt gehe ich zu Pro Work.

An Claudine habe ich nicht mehr wirklich gedacht. Vielleicht flammt es wieder auf, wenn ich sie sehe heute, vielleicht lässt es mich kalt.

Letzte Woche Freitag habe ich gesehen, wie sie in ein Büro verschwand. Sie ist dabei kurz stehen geblieben, aber dann nicht mehr rausgekommen, die halbe Stunde, die ich noch bei Pro Work verbracht habe.
Irgendwann kam dann Irene um die Ecke gebogen und lächelte mich an.

Ich könnte jetzt fröhlich sein. Gestern Weihnachtsgeld bekommen. Habe Spaß mit den Kolleginnen und Kollegen, aber ich denke gerade an meinen Meister.
Jedenfalls mache ich es nicht, dass ich übermäßig fleißig und perfektionistisch bin. Das habe ich früher mal gemacht und es abgelegt.
Was bekommt man denn dafür? Lob, im besten Fall mal einen Blumenstrauß oder eine Urkunde?
Ich habe jetzt mein festgelegtes Tempo und das bleibt so. Nicht so flott und nicht zu langsam.


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