Eben stellte ich leider wieder fest, dass ich traurig bin. Wenn ich einen guten Job hätte, dann wäre alles kein Problem. Aber ich habe einen Job, den ich möglicherweise in wenigen Wochen wieder quitt bin. Heute morgen habe ich etwas für die Bewerbungen getan.
In den letzten Wochen echt kaum Zeit gehabt, bin rund um die Uhr nur unterwegs. Irgendwas steht an Feierabend immer an, wo ich hin muss. Zuhause bin ich wirklich kaum noch. Langsam ätzend, wenn man nie Zeit hat. Noch nicht mal, um in Ruhe Bewerbungen zu machen.
Gehe ich durch die Stadt, in der der Frühling so richtig Einzug erhalten habe, denke ich an die letzten drei Jahre zurück, wo ich vermeintlich einen sicheren Job hatte, dann werde ich total traurig.
Oft frage ich mich, warum mich dieses blöde Kindergarten-Mobbing so furchtbar gekratzt hat. Aber das fragen sich hinterher wohl alle Menschen, die aus ihrem Job gekloppt wurden. Dagmar sagte mir, man würde oft die Vergangenheit durch einen Zerrspiegel sehen, dann ist da bei mir aber auch noch ein Rosa-Stich mit drin.
Und in der Stadt muss ich jedesmal an diesen Gebäudekomplex vorbei, in dem auch Pro Work untergebracht ist. Es fällt mir so schwer. So eine lange Zeit, wo ich nicht gedacht habe, dass es so schnell vorbei sein kann.
Und Claudine. Sie interessiert sich nun mal nicht für mich und ich kann ihr auch keinen Zwang antun.
Mir ist es nicht gut, ich habe eben gedacht, ich müsse brechen. Ich werde jetzt schnell einen anderen Job suchen, bei dem ich weiß, dass er nicht so wackelig ist, wie der jetzige. Ich hoffe, ich werde jetzt etwas mehr Luft dazu haben.
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