Der gestrige Tag verlief nicht gerade angenehm. Mir ist gleich zu Beginn mitgeteilt worden, dass ich jetzt öfter für die Reinigungsarbeiten rangezogen werde, daran müsse ich mich gewöhnen. Und dann gleich nach fünf Minuten ein Einlauf. War richtig mies gestern und als ich ein wenig rumgezickt habe, lief es wieder besser.
Eben im Garten habe ich mich wieder gedanklich mit meiner beruflichen Situation auseinander gesetzt und kurzerhand beschlossen, meinen Hintern anzuheben und etwas zu tun. Bin hochgegangen und habe schließlich den PC hochgefahren. Ich habe ein paar wunderbare Stellenangebote gefunden und schon mal ein paar Anschreiben formuliert und mich umfassend über den Betrieb informiert.
Pro Work sucht wieder Helferinnen und natürlich melden die sich nicht bei mir. Ist doch klar. Die versprechen einen hoch und heilig was zum Abschied, das tun sie alle. Wie bei Corinna. Die ist auch von ihrem Büro gekündigt worden und der sagen sie auch, wenn die Wirtschaft wieder anläuft kann sie zurück. Jo, das sagen sie immer alle.
Corinna ist total süß. Ich bin nicht in sie verliebt, aber sie zieht mich halt an, auch wenn wir uns momentan nur auf der digitalen Ebene begegnen. Als ich gestern von der Arbeit kam, habe ich erst eine Spazierfahrt durch die Nacht gemacht. Anschließend bei Kerzenlicht an sie gedacht. Als ich erschöpft einschlief, waren schon die ersten Sonnenstrahlen am Himmel zu sehen.
Ich habe definitiv zu wenig geschlafen, bei der Hitze konnte ich heute morgen nicht länger schlafen.
Ob mit Corinna ein Kontakt entstehen wird, weiß ich nicht. Aber es würde einfacher als wie mit Claudine, sie wohnt in Erkelenz, das ist nicht weit von hier weg. Claudine wohnt zu weit weg und ich weiß ja, woran ich bei ihr bin.
Ich muss gerade angewidert an das Straßenfest in Heinsberg denken, wie ein hässlicher alter Typ mit viereckigem Kopf angefangen hat, Claudine zu befummeln. Ihr gefiel das offenbar. Naja, sie hat wohl besseres zu tun, als sich mit einer gekündigten zu beschäftigen.
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