Ostern steht vor der Türe. Solche Tage wie Karfreitag oder Ostermontag eignen sich in meinen Augen prima, um arbeiten zu gehen. 200% gäbe es, aber die Firma hat nun mal zu. Morgen hat ohnehin alles zu, und dann den ganzen Tag zuhause gammeln.
Ich bin wuschig. Was kaufe ich noch ein, was ziehe ich Sonntag an, wenn Essen mit Familie und Verwandtschaft ist. Mich Samstag noch durch die Läden zu wuseln, dazu fehlt mir der Nerv.
Morgen mit meinem Freund alleine. Heute Nachmittag muss ich direkt nach der Arbeit zum Borussia-Park, danach noch einkaufen und für morgen kochen. Um einen Braten aufzutischen, dazu fehlt mir der Nerv, also gibt es morgen Erbensuppe mit Würstchen.
Osterfest mit Familie, oder Weihnachten, das gibt immer Stress. Auch hier lässt mich meine Verwandtschaft deutlich spüren, dass man mich nicht ernst nimmt. Mein Patenkind dagegen, die Einserschülerin auf dem Gymnasium, die wird von allen angehimmelt, alle machen ein Wesen um sie und natürlich muss sie auch keinen Finger krumm machen. Während an mir immer die ganze Arbeit hängen bleibt. Und immer gibt es was daran auszusetzen. Mein Braten ist nie gut gelungen, usw. Und immer heißt es "Eveli, hol dies, hol das! Nein, brauchst dich gar nicht erst setzen" Und wehe, ich vergesse was.
Ich hatte dieses Jahr wieder nicht den Mut, über Ostern mal weg zu bleiben. Und außerdem liebe ich mein Patenkind und will es so oft es geht sehen.
Samstag würde ich so gerne in den Ostergottesdienst gehen, der um 21 Uhr anfängt.
Ach mann, ich kriege es immer wieder ab, dass ich so "anders" bin. Immer muss ich mir anhören "guck dir die an, guck dir den an, die machen das, während du..."
Aber ich bemühe mich doch, versuche alles, um ein normales Leben zu führen. Ich falle eben öfter auf die Nase. Ich bin die Eveli, die nicht richtig im Kopf ist. Die Eveli, die man wie einen Hund behandeln kann.
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